Samstag, 20. Januar 2018

Neues Semster, neuer Alltag

Die erste Schulwoche habe ich bereits hinter mir. Bevor aber die Schule nach den Weihnachtsferien wieder begann, feierten die Jugendlichen aus Palinovec am Samstagabend noch ein Fest wegen der Ferien, bei dem ich natürlich nicht fehlen durfte. Denn die kroatische Band "Fortuna" spielte dort live, mir wurde gesagt, dass sie sonst üblicherweise an Hochzeit auftreten. Wir tanzten deshalb an diesem Abend die ganze Nacht durch traditionelle kroatische Tänze, wie man es ansonsten bei Hochzeiten so macht. Die Stimmung war ausgelassen, alle (ausser mir) kannten die Lieder und sangen lautstark mit.
Das Highlight war, als die Gruppe um 2 Uhr in der Nacht zu meinem Gastvater nach Hause ging, um ihm vorzuspielen! Denn er wollte die Band unbedingt hören, war aber nicht zu dem Fest eingeladen gewesen, das eher für die jüngeren Generationen war. :) Nichtsahnend wurde er also zu Hause von der Band und einer Horde Partygäste überrascht, und freute sich darüber so sehr, dass er beinahe zu weinen begann. Das Fest wurde also in unserem Wohnzimmer weitergeführt, ich weiss ja nicht, wie sehr sich meine Gastmutter darüber freute... :D
(Das erste Video ist in dem Partyraum, das zweite in unserem Wohnzimmer)

 
 

Am Montag begann dann die Schule wieder. Dieses Semester werde ich neu nachmittags Schule haben, und nicht mehr wie vorher nur morgens. Das heisst, dass mein Schulbus um 12 Uhr in Palinovec abfährt, ich bis um 19 Uhr Lektionen habe, und dann etwa um 20:30 Uhr zurück zu Hause bin. Wir 3.-Klässler sind der einzige Jahrgang, der am Nachmittag in der Schule ist, deshalb haben wir glücklicherweise das Schulhaus für uns alleine.
Eigentlich gefällt mir diese Umstellung recht, denn so habe ich natürlich den ganzen Morgen für mich Zeit. Und da ich nicht so viel lernen muss wie meine Klassenkameraden, habe ich grösstenteils einfach Freizeit. :) Es ist aber schon etwas komisch, am Abend noch bis 19 Uhr Schule zu haben. Zudem fährt der Schulbus danach erst um 19:45 Uhr, weshalb wir immer noch etwa eine halbe Stunde Zeit haben, mit der wir nicht wirklich etwas anfangen können.

In der Schule bemerke ich jetzt nach drei Wochen Ferien schon, dass es mir bereits wieder leichter fällt, alles zu verstehen und mich auf Kroatisch zu verständigen. Ich muss zugeben, dass Mathe hier zu meinem Lieblingsfach geworden ist. :) Es ist das Fach, in dem ich am wenigsten auf die Sprache angewiesen bin, weil es sich ja grösstenteils um Zahlen dreht. In anderen Fächern wie etwa Geschichte, wo ich immer noch nicht viel verstehe, habe ich meine eigenen Bücher, um Kroatisch zu lernen, sodass ich nicht eine Lektion lang nichtstuend herumsitzen muss.
Ich habe mich also bereits wieder an meinen neuen Alltag hier gewöhnt!

Palinovec, als es dann einmal ein wenig Schnee hatte

grösstenteils aber eher frühlingshaftes Wetter

Samstag, 6. Januar 2018

Weihnachten einmal anders

Um ehrlich zu sein, war Weihnachten hier vor allem von etwas geprägt: Nämlich den Kirchenbesuchen und viel Essen!
In der Schule hatten wir am 23. Dezember, dem letzten Schultag vor den Festtagen und Ferien, noch einen Weihnachtsbasar. Jede Klasse hatte sich etwas ausgedacht und vorbereitet, also zum Beispiel Getränke, Essen, Gebasteltes, etc., und hatte ihren eigenen Stand. Das gewonnene Geld wurde an eine Organisation gespendet.

Sajam - Verkaufstände in jedem Schulzimmer

Am Morgen des 24. Dezembers ging ich dann mit meiner Gastfamilie in die Kirche, den restlichen Tag verbrachten wir zu Hause. Anschliessend besuchten wir um 24 Uhr den Mitternachtsgottesdienst. Ich verstand nicht besonders viel davon und musste mir ehrlich gesagt recht Mühe geben, nicht stehend einzuschlafen :) (die Kirche war so voll gewesen, dass wir nur noch Stehplätze bekommen hatten). Nachdem die Messe dann zu Ende war, gratulierten wir allen Bekannten und Verwandten mit "Sretan Božić" (Fröhliche Weihnachten).

Zu Hause konnte meine supergeduldige Gastschwester kaum mehr darauf warten, die Geschenke auszupacken. Während also der Rest meiner Gastfamilie bereits schlief, öffneten wir unsere Weihnachtsgeschenke (es war schliesslich schon der 25. Dezember). :)


Wir bekamen beide viele Süssigkeiten, ich glaube, mein Vorrat wird noch bis zu meiner Abreise hin reichen!
Am 25. Dezember, während Glorija und ich noch am schlafen waren, packte der Rest meiner Gastfamilie ihre Geschenke aus.

Geschenk für meine Gasteltern: Guetzli, die ich zusammen mit einer Kollegin gebacken habe
Danach ging es, was für eine Überraschung, abermals in den Gottesdienst!

zum Zmittag überraschte mich meine Gastmutter mit selbstgemachter Rösti :P
Am Nachmittag besuchten wir beide Grosseltern, wo auch der Rest der Verwandtschaft war. Wir assen natürlich viel, ein traditionelles Gericht hatten wir aber nicht.
Eine spezielle Tradition möchte ich aber noch erwähnen: Am Abend des 24. Dezembers rief mich meine Gastmutter herunter, der Rest meiner Familie kniete bereits auf dem Küchenboden. Sie hatten einen Sack mit Stroh gefüllt, der in der Mitte lag. Etwa 10 Minuten lang wurde gebetet, danach legten wir den Strohsack unter den Küchentisch, wo er bis am 26. liegen blieb. Diese Tradition sei anscheinand so, weil Jesus in einer Krippe lag, in der Stroh gewesen war.

Der 26. Dezember war hier dann auch noch ein recht wichtiger Tag, weil der Namenstag Stefan gefeiert wurde. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich es schon einmal erwähnt habe, aber hier werden viele Namenstage gleich gefeiert wie auch Geburtstage, man ist also eingeladen und isst gut. :) Unsere Familie war bei ihren "Kums" eingeladen. Ein "Kum" hat eigentlich jede Familie, und es ist so etwas wie eine Göttifamilie, die eine andere Familie bei der Hochzeit, Taufe, Firmung, etc. in der Kirche begleitet.

Diese Weihnachten war einfach einmal anders, und es gefiel mir (auch wenn ich mich natürlich freue, nächstes Jahr wieder mit meiner Familie zu feiern :)).

Abschlusscamp und anderes

Vor 2 Wochen fand unser AFS End-of-stay Camp statt - das letzte Mal, dass wir uns alle trafen, bevor wir uns am Flughafen vor der Abreise no...