Samstag, 6. Januar 2018

Weihnachten einmal anders

Um ehrlich zu sein, war Weihnachten hier vor allem von etwas geprägt: Nämlich den Kirchenbesuchen und viel Essen!
In der Schule hatten wir am 23. Dezember, dem letzten Schultag vor den Festtagen und Ferien, noch einen Weihnachtsbasar. Jede Klasse hatte sich etwas ausgedacht und vorbereitet, also zum Beispiel Getränke, Essen, Gebasteltes, etc., und hatte ihren eigenen Stand. Das gewonnene Geld wurde an eine Organisation gespendet.

Sajam - Verkaufstände in jedem Schulzimmer

Am Morgen des 24. Dezembers ging ich dann mit meiner Gastfamilie in die Kirche, den restlichen Tag verbrachten wir zu Hause. Anschliessend besuchten wir um 24 Uhr den Mitternachtsgottesdienst. Ich verstand nicht besonders viel davon und musste mir ehrlich gesagt recht Mühe geben, nicht stehend einzuschlafen :) (die Kirche war so voll gewesen, dass wir nur noch Stehplätze bekommen hatten). Nachdem die Messe dann zu Ende war, gratulierten wir allen Bekannten und Verwandten mit "Sretan Božić" (Fröhliche Weihnachten).

Zu Hause konnte meine supergeduldige Gastschwester kaum mehr darauf warten, die Geschenke auszupacken. Während also der Rest meiner Gastfamilie bereits schlief, öffneten wir unsere Weihnachtsgeschenke (es war schliesslich schon der 25. Dezember). :)


Wir bekamen beide viele Süssigkeiten, ich glaube, mein Vorrat wird noch bis zu meiner Abreise hin reichen!
Am 25. Dezember, während Glorija und ich noch am schlafen waren, packte der Rest meiner Gastfamilie ihre Geschenke aus.

Geschenk für meine Gasteltern: Guetzli, die ich zusammen mit einer Kollegin gebacken habe
Danach ging es, was für eine Überraschung, abermals in den Gottesdienst!

zum Zmittag überraschte mich meine Gastmutter mit selbstgemachter Rösti :P
Am Nachmittag besuchten wir beide Grosseltern, wo auch der Rest der Verwandtschaft war. Wir assen natürlich viel, ein traditionelles Gericht hatten wir aber nicht.
Eine spezielle Tradition möchte ich aber noch erwähnen: Am Abend des 24. Dezembers rief mich meine Gastmutter herunter, der Rest meiner Familie kniete bereits auf dem Küchenboden. Sie hatten einen Sack mit Stroh gefüllt, der in der Mitte lag. Etwa 10 Minuten lang wurde gebetet, danach legten wir den Strohsack unter den Küchentisch, wo er bis am 26. liegen blieb. Diese Tradition sei anscheinand so, weil Jesus in einer Krippe lag, in der Stroh gewesen war.

Der 26. Dezember war hier dann auch noch ein recht wichtiger Tag, weil der Namenstag Stefan gefeiert wurde. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich es schon einmal erwähnt habe, aber hier werden viele Namenstage gleich gefeiert wie auch Geburtstage, man ist also eingeladen und isst gut. :) Unsere Familie war bei ihren "Kums" eingeladen. Ein "Kum" hat eigentlich jede Familie, und es ist so etwas wie eine Göttifamilie, die eine andere Familie bei der Hochzeit, Taufe, Firmung, etc. in der Kirche begleitet.

Diese Weihnachten war einfach einmal anders, und es gefiel mir (auch wenn ich mich natürlich freue, nächstes Jahr wieder mit meiner Familie zu feiern :)).

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