Am besten beginne ich wahrscheinlich am Anfang, nämlich dem Welcome Camp in Zagreb. Wir sind nur 13 Teilnehmer, die in Kroatien oder Slowenien ihr Austauschjahr/ -trimester verbringen, denn AFS ist hier noch nicht sehr weit verbreitet. Dafür war die Atmosphäre umso familiärer und wir hatten viel Spass bei den Gemeinschaftsspielen und unserer ersten Kroatischstunde! Ich lernte ausserdem eine dänische Austauschschülerin kennen, die auch in der Nähe von Čakovec woht und an dasselbe Gimnazija wie ich geht. Von der Stadt Zagreb selbst sahen wir leider fast nichts, denn es war die meiste Zeit verregnet und kalt.
Austauschschüler Kroatien und Slowenien |
gemütliche Abende |
Ausblick von unserem Hostel nahe von Zagreb |
Die erste Woche in der Familie und der Schule war sehr aufregend, denn jeden Tag erfuhr oder sah ich wieder etwas Neues! Morgens hiess es immer früh aufstehen: Falls Glorija und ich mit dem Auto einer anderen Mutter mitfahren konnten, mussten wir "erst" um 06:45 Uhr bereit sein. Für die andere Option, den Schulbus, hiess es Abfahrt um 06:00 Uhr! Ihr könnt euch vorstellen, wie fit ich um diese Zeit bin... :)
In der Schule in Čakovec lernte ich meine Klasse und das kroatische Schulsystem schon ein bisschen kennen. Glücklicherweise ist die Schule hier so organisiert, dass es eine Vormittags- und Nachmittagsschicht gibt (wegen Platzproblemen). Momentan haben Glorija und ich also nur am Morgen bis um 13:00 Uhr Schule.
Die meisten Lehrer haben mich interessiert über die Schweiz und meine Schule dort ausgefragt (je nachdem mit einem Schüler als Dolmetscher, denn einige Lehrer sprechen hier nur Kroatisch). Die Kroatischlehrerin war so begeistert, dass ich mich noch in zwei anderen 3. Klassen vorstellen musste. :) Meine Klasse hat mich gut aufgenommen, wir gingen auch schon einmal zusammen einen Kaffee trinken. Ich habe schon herausgefunden, dass die Kroaten das einfach lieben und immer, wenn sie eine freie Minute haben, gehen sie in ein Café. Ich empfehle also jedem, der nach Kroatien gehen möchte, als erstes die Worte "Idemo na kavu" - "Gehen wir einen Kaffee trinken" zu lernen. :)
Čakovec |
Cafés hat es jedenfalls genug... |
Etwa um 14 Uhr kam ich dann also jeweils von der Schule nach Palinovec zurück (das Dorf, in dem ich wohne). Nachmittags unternahm ich bis jetzt immer etwas mit Biljana, Glorija oder Karol (meinem 5-jährigen Gastbruder). Ich habe schon viele Verwandte getrofffen, denn alle Grosseltern, Cousins, Cousinen, Tanten und Onkel wohnen in der Nähe, was hier total normal ist. Glorija hat mir etwas von der Umgebung gezeigt, die hier sehr ländlich ist. Diese Region ganz im Norden Kroatiens wird "Međimurje" genannt und ist bekannt für die Landwirtschaft (eigentlich finde ich, dass es fast wie die Schweiz aussieht, nur die Berge fehlen :D). Auch mein Gastvater, Vladimir, arbeitet auf dem Land, im Moment ist gerade die Zwiebelernte aktuell.
der Hof, der sich gleich neben dem Haus befindet |
Karol liebt sein Quad :) |
ein kleiner See, den mir Glorija zeigte |
ein Dörfchen in der Nähe |
typisch Međimurje |
Ich habe mich also schon etwas eingelebt, und auch wenn ich die Schweiz ab und zu schon recht vermisse, gefällt es mir hier sehr gut!
Tolle Fotos und ein spannender Bericht. Vielen Dank! So lässt sich gut erahnen, wie sich das Leben bei Dir derzeit so präsentiert. Wir freuen uns schon auf den nächsten Beitrag. Machs guet. B und R
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