Sonntag, 10. September 2017

Die 1. Woche

Ich kann es selber fast nicht glauben, aber meine Ankunft in Kroatien - Hrvatska ist jetzt bereits eine ganze Woche her! Es war immer so viel los, dass ich bis jetzt noch gar keine Zeit hatte, einen Blogeintrag zu schreiben, tut mir leid. :)
Am besten beginne ich wahrscheinlich am Anfang, nämlich dem Welcome Camp in Zagreb. Wir sind nur 13 Teilnehmer, die in Kroatien oder Slowenien ihr Austauschjahr/ -trimester verbringen, denn AFS ist hier noch nicht sehr weit verbreitet. Dafür war die Atmosphäre umso familiärer und wir hatten viel Spass bei den Gemeinschaftsspielen und unserer ersten Kroatischstunde! Ich lernte ausserdem eine dänische Austauschschülerin kennen, die auch in der Nähe von Čakovec woht und an dasselbe Gimnazija wie ich geht. Von der Stadt Zagreb selbst sahen wir leider fast nichts, denn es war die meiste Zeit verregnet und kalt.

Austauschschüler Kroatien und Slowenien
gemütliche Abende
Ausblick von unserem Hostel nahe von Zagreb
Am Sonntagmorgen dann endlich der langersehnte Moment von uns allen: Wir wurden von den Gastfamilien abgeholt! Gespannt warteten wir und versuchten zu erkennen, wessen Familie gerade auftauchte. Ich erkannte Biljana, Vladimir (meine beiden Gasteltern) und Glorija (meine Gastschwester) auf Anhieb. Es fühlte sich komisch an zu wissen, dass ich mit diesen noch fremden Leuten nun die nächsten 10 Monate verbringen werde. Trotzdem freute ich mich natürlich sehr, denn mein Austauschjahr hatte endlich richtig begonnen!

Die erste Woche in der Familie und der Schule war sehr aufregend, denn jeden Tag erfuhr oder sah ich wieder etwas Neues! Morgens hiess es immer früh aufstehen: Falls Glorija und ich mit dem Auto einer anderen Mutter mitfahren konnten, mussten wir "erst" um 06:45 Uhr bereit sein. Für die andere Option, den Schulbus, hiess es Abfahrt um 06:00 Uhr! Ihr könnt euch vorstellen, wie fit ich um diese Zeit bin... :)
In der Schule in Čakovec lernte ich meine Klasse und das kroatische Schulsystem schon ein bisschen kennen. Glücklicherweise ist die Schule hier so organisiert, dass es eine Vormittags- und Nachmittagsschicht gibt (wegen Platzproblemen). Momentan haben Glorija und ich also nur am Morgen bis um 13:00 Uhr Schule.
Die meisten Lehrer haben mich interessiert über die Schweiz und meine Schule dort ausgefragt (je nachdem mit einem Schüler als Dolmetscher, denn einige Lehrer sprechen hier nur Kroatisch). Die Kroatischlehrerin war so begeistert, dass ich mich noch in zwei anderen 3. Klassen vorstellen musste. :)  Meine Klasse hat mich gut aufgenommen, wir gingen auch schon einmal zusammen einen Kaffee trinken. Ich habe schon herausgefunden, dass die Kroaten das einfach lieben und immer, wenn sie eine freie Minute haben, gehen sie in ein Café. Ich empfehle also jedem, der nach Kroatien gehen möchte, als erstes die Worte "Idemo na kavu" - "Gehen wir einen Kaffee trinken" zu lernen. :)


 Čakovec
Cafés hat es jedenfalls genug...

Etwa um 14 Uhr kam ich dann also jeweils von der Schule nach Palinovec zurück (das Dorf, in dem ich wohne). Nachmittags unternahm ich bis jetzt immer etwas mit Biljana, Glorija oder Karol (meinem 5-jährigen Gastbruder). Ich habe schon viele Verwandte getrofffen, denn alle Grosseltern, Cousins, Cousinen, Tanten und Onkel wohnen in der Nähe, was hier total normal ist. Glorija hat mir etwas von der Umgebung gezeigt, die hier sehr ländlich ist. Diese Region ganz im Norden Kroatiens wird "Međimurje" genannt und ist bekannt für die Landwirtschaft (eigentlich finde ich, dass es fast wie die Schweiz aussieht, nur die Berge fehlen :D). Auch mein Gastvater, Vladimir, arbeitet auf dem Land, im Moment ist gerade die Zwiebelernte aktuell.


der Hof, der sich gleich neben dem Haus befindet
Karol liebt sein Quad :)

ein kleiner See, den mir Glorija zeigte
ein Dörfchen in der Nähe
typisch Međimurje
An einem Abend konnte ich mit Glorija sogar an ein Konzert mit traditioneller kroatischer (genauer gesagt dalmatischer) Musik gehen, die man "Klapa" nennt. Ein Männerchor sang und wurde dabei von einem Blasorchester begleitet. Es war wirklich unglaublich! Die Stimmung war super, denn das Publikum kannte die meisten Lieder und hat deshalb lautstark mitgesungen. Wen es interessiert, kann unter diesem Link noch hereinhören (dies ist ein Lied, welches diese Gruppe auch an jenem Abend gesungen hat): https://www.youtube.com/watch?v=39K24an6Oxs
Ich habe mich also schon etwas eingelebt, und auch wenn ich die Schweiz ab und zu schon recht vermisse, gefällt es mir hier sehr gut!

1 Kommentar:

  1. Tolle Fotos und ein spannender Bericht. Vielen Dank! So lässt sich gut erahnen, wie sich das Leben bei Dir derzeit so präsentiert. Wir freuen uns schon auf den nächsten Beitrag. Machs guet. B und R

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